Für eine Kultur des Friedens
Friedensbildung - Friedenspädagogik – Friedenspolitik -
gerechte Wirtschaft und solidarische Gesellschaft –
zivile und gewaltfreie Konfliktlösungen – Völkerfreundschaft
Unsere Zeit fordert einen mutigen Aufbruch in ein neues Denken und Handeln, das die Rechte von Menschen, Tieren und der Natur einschließt.
Die Zivilgesellschaft ist für uns die treibende und wesentliche gesellschaftliche Kraft der Veränderung und des politischen Wandels. Dies setzt ein neues Bewußtsein und Demokratie- und Politikverständnis voraus. Bürgerbeteiligung und Transparenz sind Grundprinzipien jeder Entscheidung im Sinne des Gemeinwohls.
Unser Schwerpunkt ist die Gewaltfreiheit. Wir verzichten auf jede Anwendung von Gewalt und suchen Wege zur gewaltfreien Konfliktlösung. Wir vertrauen auf die Kraft der Friedfertigkeit, der Liebe und des Mitgefühls.
Wir entwickeln eine Friedenslogik, die auf Dialog, Verhandlung, Verständigung und Ausgleich setzt, weil wir nicht auf den Schutz und auf Konfliktlösungen durch Militär und Rüstung vertrauen.
Wir lehnen Rüstungsexporte ab. Wir setzen uns für Rüstungskonversion ein mit Umstellung der Produktion auf zivile, menschen- und umweltdienliche und nachhaltige Produkte. Finanzmittel müssen für Friedensarbeit und -erziehung sowie dem Gemeinwohl dienliche Aufgaben umgewidmet werden. Jede Form der Produktion von Waffen und deren Einsatz ruft menschliches Leid hervor, zerstört Lebensgrundlagen und gesellschaftliche Strukturen und führt zu Mittel- und Ressourcenverschwendung.
Wir praktizieren gewaltfreie Kommunikation und verwandeln Feindbilder in Bilder des Verstehens und der Verständigung, wo immer es uns möglich ist. Dialog auf allen Ebenen ist unser Kernprinzip. Wir fördern Friedensbildung und –pädagogik als Grundlage jeder demokratischen Bewusstseinsentwicklung und Selbstbestimmung und eine religionsunabhängige und ökologisch ausgerichtete Weltfriedensethik.
Dafür ist eine freie Meinungsbildung durch unabhängige Medien Voraussetzung.
Wir leben bewusst nach den Grundsätzen der Suffizienz. Durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren und Pflanzen und durch ein bewusstes Konsumverhalten mit achtsamem Lebensstil treten wir für einen fairen, ethischen Welthandel ein.
Wir setzen uns für ein gerechtes und nachhaltiges Wirtschafts-, Finanz- und Geldsystem ein mit dezentralen und
kooperativen wirtschaftlichen Strukturen, getragen von einem reformierten System der Wert- und Geldschöpfung. Ein zentraler Bereich ist die (Über-)Finanzierung von Militär und Krieg und die
absolute Unterfinanzierung von Frieden und Humanität.
Armut, Klimawandel und Kriege um Macht und Ressourcen sind wesentliche Fluchtursachen. Flüchtlinge haben Anspruch auf ein menschenwürdiges Asyl.
Wir fördern Völkerfreundschaften und Versöhnung. Wir streben die Bildung kooperativer Felder in der Zivilgesellschaft mit friedensorientierten Menschen und
Organisationen an.
Eine Besinnung auf die Opfer und Leidtragenden von Krieg, Militäreinsätzen, Rüstungsforschung und der global vorherrschenden dazu beitragenden
Lebens- und Wirtschaftsweise sind ein elementarer Teil unserer Verantwortung. Die Trauer ermöglicht uns Mitgefühl mit Mensch und Natur.
Unsere Orientierungsgrundlagen sind u.a.
die Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte von 1948,
die Erd-Charta als internationale Erklärung ethischer Grundsätze für nachhaltige Entwicklung aus dem Jahre 2000,
die Agenda 2030 mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN (Sustainable Development Goals, SDG) von 2015,
die Charta von Paris 1990 für ein neues Europa und
das Generationen-Manifest von 2017.
Als Zukunftskonzept orientieren wir uns am Szenario Sicherheit neu denken - von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik, entwickelt seit 2017 von der Evangelischen Landeskirche Baden .
Stand Januar 2021
Quelle: Friedensregion Bodensee
Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne Frieden nichts
Willy Brandt, 3.11.1981 in Bonn