FRIEDENSPÄDAGOGIK

 

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Deutschland hat gewählt. Vielleicht stellen Ihnen Kinder und Jugendliche Fragen zum Ergebnis oder einzelnen Parteien. Oder Sie bemerken, dass ein Kind etwas aufgeschnappt hat, das ihm Angst macht. Das kann in den Nachrichten sein, auf Social Media oder dem Schulhof. So können Sie darauf reagieren:

1. Sammeln Sie sich selbst

Es kann sein, dass die Wahl und politische Entwicklungen Sie selbst bedrücken oder verunsichern. Bevor Sie mit einem Kind sprechen, sollten Sie sich einen Moment Zeit nehmen, um zu reflektieren: Was ist meine Meinung? Bin ich emotional, aufgebracht? Wie Sie sich verhalten, beeinflusst auch das, was das Kind sich ausmalt.



So können Sie es sagen

Zögern Sie noch, ob Ihre Antwort auch kindgerecht ist? Dann nehmen Sie sich die Zeit, das abzuwägen, und sagen zum Beispiel: „Über meine Antwort würde ich gerne noch etwas nachdenken, damit ich es dir wirklich gut erklären kann. Können wir später noch einmal darüber sprechen?“

2. Sie müssen nicht alles wissen

Wenn das Kind eine Frage stellt, auf die Sie nicht sicher antworten können, ist das okay. Informieren Sie sich, um Kindern korrekte und verlässliche Antworten geben zu können. Und gehen Sie ruhig offen damit um: Ein Kind darf und sollte wissen, dass auch Erwachsene noch Fragen und Zweifel haben. In jedem Fall lassen sich die Antworten auch gut gemeinsam herausfinden, zum Beispiel in Kindernachrichten oder auf geeigneten Websites.

3. Nehmen Sie sich Zeit und hören Sie zu

Welche Fragen stellt das Kind? Ist es dabei verunsichert oder besorgt? Oder vor allem neugierig? Vermitteln Sie zu jeder Zeit, dass alles gefragt werden darf und alle Gefühle dazu okay sind. Sagen Sie zum Beispiel: „Ich bin da für dich und nehme dich ernst. Für deine Gefühle, Gedanken und Fragen ist immer Zeit.“ Gerade in belastenden oder verunsichernden Situationen können Gespräche dabei helfen, dass die Sorgen der Kinder kleiner werden – weil sie nicht mehr allein an diesen herumknabbern müssen.

4. Passen Sie Ihre Antworten dem Kind an

Ältere Kinder wollen es meist schon genauer wissen: Wie funktioniert eine Wahl und was bedeutet das Ergebnis? Warum dürfen Kinder nicht wählen? Jüngere hingegen drücken ihre Fragen oft anders aus.

Egal, worauf Sie antworten: Beginnen Sie mit einfachen Informationen – in einer Sprache, die das Kind gut nachvollziehen kann, – und tasten sich je nach Interesse und Rückfragen langsam voran. Wenn Ihre Antworten sehr kompliziert werden, kann es zu viel sein oder Ängste auslösen. Stellen Sie dafür auch selbst Rückfragen: „War das für dich verständlich? Gibt es etwas, das ich nochmal anders erklären soll? Wie würdest du das in deinen Worten erklären?“ Das hilft Ihnen und auch dem Kind, das Gespräch besser einordnen zu können.

5. Medien nur begrenzt nutzen

Es ist wichtig, dass Kinder verstehen, was rund um die Wahl wichtig ist. Das Thema sollte aber nicht überfordern – was leicht passieren kann, wenn zu viele Informationen auf Bildschirmen oder anderen Medien den Tag bestimmen. Tipp: Schauen Sie gemeinsam kindgerechte Formate, die dem Alter entsprechend aufbereitet sind. Die Kindernachrichten logo! haben zum Beispiel viele Informationen zur Politik und zur Wahl zusammengestellt.

6. Seien Sie ein Vorbild

Kinder orientieren sich an Menschen, die Ihnen wichtig sind. Seien Sie daher ruhig, feinfühlig und ehrlich in den Gesprächen. Dazu gehört auch, dass es frustrierend sein kann, wenn man vom Wahlergebnis oder politischen Entscheidungen enttäuscht ist.



Kinderkommission im Bundestag

Wussten Sie schon, dass es im Bundestag eine Kinderkommission gibt, die speziell für Anliegen von Kindern zuständig ist?

Doch trotz allem: Vermitteln Sie Zuversicht, auch wenn es manchmal schwer fällt. Erklären Sie, welche Werte Ihnen wichtig sind und dass viele andere Menschen diese teilen. Hier finden Sie zum Beispiel unsere Position gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Auch eine wichtige Botschaft ist: Alle können sich engagieren und damit die Politik beeinflussen – durch ein Kreuz auf dem Wahlschein oder zivilgesellschaftliches Engagement. Hier haben wir noch mehr Tipps für Engagement in politisch beunruhigenden Zeiten gesammelt.

Wenn auch Ihr Kind etwas tun möchte, kann es Briefe oder E-Mails an Abgeordnete schicken. Mit der Schulklasse kann es den Bundestag besuchen oder mit lokalen Abgeordneten sprechen. Genauso kann das Kind Bilder malen, die seine Gefühle ausdrücken. Oder Sie nehmen gemeinsam an einer Demonstration teil, um Ihre Haltung zu zeigen? All das kann helfen, sich nicht hilflos zu fühlen.